Fachschaft

Vertrautheit und Partnerschaft in Nordpakistan

Vortrag und Diskussion

 

Vertrautheit und Partnerschaft in Nordpakistan

Aushandlungen sich wandelnder Liebeskonzepte im Spannungsfeld von Handy, Islam und Bollywood

Anna-Maria Walter

(Indologie Mainz)

 

Montag, 03.07.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

„Sprich mit mir“ lautete der beliebteste lokale Popsong der letzten Jahre in der Region Gilgits, im nördlichen Pakistan. Mädchen und Jungen sangen und tanzten überschwänglich zu den eindringlichen Zeilen, während viele der älteren Generationen zwischengeschlechtlicher Kommunikation kritisch gegenüberstehen. In den sehr überschaubaren Gemeinschaften im Hochgebirge des ehemaligen Kaschmirs herrscht strenge Geschlechtertrennung, insbesondere Ehepaare demonstrieren Abstand voneinander. Trotzdem haben Liebesgeschichten Hochkonjunktur: Von verschmähten Liebhabern, gewachsener Zuneigung bis hin zu ‚arrangierten Liebesehen‘ und ausbüxenden Töchtern. Vor dem Hintergrund lokaler, weiblicher Verhaltensnormen von sharm, Zurückhaltung und Anstand sollen im Vortrag unterschiedliche Konzepte von ‚Liebe‘ vorgestellt und diskutiert werden. Dabei liegt das Augenmerk auf Veränderungsprozessen der letzten Jahrzehnte und auf Aushandlungsmechanismen junger Frauen, Geschlechterverhältnisse im Kontext transnationaler Zusammenhänge (insbesondere islamischer Lehren, Bollywood und Bildung) neu zu verhandeln.

 

Anna-Maria Walter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München. 2013 bis 2016 nahm sie am DFG-Projekt zu Mobilfunk und Geschlechterverhältnis in Gilgit-Baltistan (Nordpakistan) teil und forschte insgesamt 14 Monate vor Ort. Sie gibt an der LMU Kurse zu Nordpakistan, Emotionsethnologie und Ethnografien der ‚muslimischen Frau‘. 2011 hat Anna-Maria Walter ihr Magisterstudium mit einer Forschungsarbeit zur Aneignung des Handys im ländlichen Südindien abgeschlossen. Erste Ergebnisse ihrer Forschung in Pakistan hat sie in wissenschaftlichen Zeitschriften wie auch in öffentlichen Medien publiziert.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

Making a Difference

Vortrag und Diskussion

 

Making a Difference

Election Campaigning in Northeast India

Cornelia Günauer

(Indologie Mainz)

 

Montag, 19.06.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

Indiens Nordosten wird in Debatten und Analysen zur indischen Demokratie oft übersehen. Die Region, die nur durch einen schmalen Korridor mit dem größeren Teil Indiens verbunden ist, erscheint als zu anders, als dass sie zu einem tiefergehenden Verständnis indischer Demokratie beitragen kann. Auch in Meghalaya, einem der sieben nordostindischen Bundesstaaten, wird der öffentliche Diskurs von einem Gefühl der Entfremdung gegenüber dem indischen Nationalstaat bestimmt. Debatten um tribale und indigene Identität und daraus resultierende Rechte haben die politische Geschichte des Bundesstaates geprägt. Immer wieder kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Übergriffe auf diejenigen, die aufgrund einer regionalen Migrationsgeschichte als Außenseiter, als sogenannte ‚non-tribals‘ definiert und als Eindringlinge wahrgenommen werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die Vortragende wie sich Wahlkampfakteure in Meghalaya zwischen regionaler und nationaler Politik verorten und dabei zwischen unterschiedlichen Ideen, Vorstellungen und Anspruchshaltungen navigieren. Indem Wahlkämpfe als komplexe Aushandlungsprozesse verstanden werden, erscheint die lokale Politik Meghalayas mit zentralen Debatten der indischen Demokratie nicht nur eng verwoben, sondern diese auch konstituierend und antreibend. Mehrere Feldforschungsaufenthalte in Neu Delhi und Meghalaya bilden die Grundlage für den Vortrag und für die hierbei vorgestellte ethnographische Annäherung an Wahlkämpfe.

 

Cornelia Günauer Cornelia Günauer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Universität Mainz. Sie hat Ethnologie, Musikwissenschaft und Politische Wissenschaft Südasiens in Mainz und Heidelberg studiert. Nachdem Sie sich bereits in ihrer Magisterarbeit mit dem Einsatz von Musik als Wahlkampfmittel in Indien auseinandergesetzt hat, schreibt Sie momentan an ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „How to make a Difference: Election campaigning and politics of difference in India“. Sie hat zwischen 2009 und 2015 insgesamt 17 Monate in Indien (v.a. Delhi und Shillong/Meghalaya) zu Wahlkämpfen geforscht. Ihre Forschung wurde durch das Centre for Northeast Studies and Policy Reserach (C-NES) in Neu-Delhi sowie der Heinrich-Böll-Stiftung maßgeblich unterstützt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Politischen Ethnologie und der Musikethnologie.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

Gewalterfahrungen

Vortrag und Diskussion

 

Gewalterfahrungen

Zum Wandel in der Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen in Südasien

Dr. Sonja Wengoborski

(Indologie Mainz)

 

Montag, 26.06.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

Gewalt, die sich gegen Frauen richtet, gehörte und gehört wie in anderen Teilen der Welt auch in Südasien zu den Erfahrungen, die sich in Mythologie, Kunst und Literatur wiederfinden. Beleidigungen und Beschuldigungen, Entführungen, Vergewaltigungen, Mord und Totschlag, all dies findet sich dort - und leider oft genug auch im realen Leben. Frauen treten jedoch keineswegs nur in der Rolle von Opfern gegen sie gerichteter Gewalt auf, sondern durchaus auch als zornvolle Göttinnen und Dämoninnen, als einflussreiche Intrigantinnen und auch als Kämpferinnen. Seit der Unabhängigkeit Indiens und seiner Nachbarstaaten hat sich die Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen verändert, und in jüngster Zeit vollzieht sich der gesellschaftliche Wandel dank moderner Medien zunehmend vor den Augen einer globalen medialen Öffentlichkeit - wenn auch je nach Region, Gesellschaftsschicht und Lebensumständen in recht unterschiedlichem Tempo. Anknüpfend an den "Delhi Gang Rape", der große mediale Aufmerksamkeit nach sich zog und Gegenstand eines Impulsvortrags im Rahmen der Lunch Lectures am 16. Mai 2017 war, richtet sich der Blick nicht nur auf die Verhältnisse in den großen Metropolen Indiens, sondern auch auf den ländlichen Raum.

 

Dr. Sonja Wengoborski studierte Indologie, Linguistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In ihrer Magisterarbeit befasste sie sich mit einer tibetischen Version einer Erzählungssammlung, die in Indien als Vetālapañcaviṃśati, den '25 Erzählungen des Leichendämons' bekannt ist. Seit 2000 ist sie Mitarbeiterin am Institut für Indologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, heute Teil des Gutenberg-Instituts für Weltliteratur und schriftorientierte Medien. Hier promovierte sie mit einer Arbeit über die zeitgenössische singhalesische Kurzgeschichte (2010). Im Rahmen eines vom GLK geförderten Projekts, 'SUHiTa - Singhalesisch, Urdu, Hindi im Tandem' (2013/14), engagierte sie sich in Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern an südasiatischen Universitäten insbesondere für kooperative Formen des Sprachenlernens im Tandem. Ihre Forschungsinteressen liegen in den zeitgenössischen Literaturen Südasiens, besonders in Singhalesisch und Hindi, sowie in der medialen Vernetzung von Literatur und Gesellschaft Südasiens.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

From Nation Building to Nation Branding

Vortrag und Diskussion

 

From Nation Building to Nation Branding:

Understanding Nationalism(s) in India

Dr. Anandita Bajpai

(Anthropology Berlin)

 

Montag, 12.06.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

The Indian economy witnessed a shift (starting in the late 1980s) with the introduction of the neo-liberal economic reforms of 1991, from being an import substitution economy to being a neo-liberalized, structurally adjusted one. Whereas the early postcolonial state propagated nation building through the ‘Temples of Modern India’, a phrase coined by the first Prime Minister Nehru, emphasising the importance of ‘new dams, new universities and new industries’, the post 1991 period witnesses a turn to nation branding. A plethora of channels likes nation branding campaigns, music videos produced by non state actors, campaigns produced at the World Economic Forum etc. have attempted to capture the phenomenon of a new economically ‘Emerging’ India. These campaigns are directed at attracting foreign investors and tourists to India, however, some of them also aim to evoke patriotism and a sense of ‘Indianness’ in perceived ‘Indian’ audiences, both in and outside India. The lecture will focus on the following main axes:

  1. The hybrid relationship between the global and the national.
  2. How do nation-states respond to the challenges of open market economies and re-invent themselves?
  3. How is it possible to accommodate patriotism in times when the flow of capital and humans become increasingly uncontrollable and disconnected to the national?

We will together analyse images, posters and videos from the Indian Nation Branding campaign (eg. Incredible !ndia), political rhetoric of Indian politicians and literature that portrays a “New/Emerging/Rising/Shining India” to seek answers to these questions.

 

Dr. Anandita Bajpai is currently a post-doctoral fellow at the Zentrum Moderner Orient (ZMO). She regularly teaches at the Department for South Asian Studies and has offered several courses on South Asia at the University of Leipzig. A regular seminar offered in Berlin is on ‘How to trace India in Berlin’s Archives’. Her PhD titled ‘Speaking the Nation: (E)merging faces of secularism and the neo-liberal economic reforms in the rhetoric of India’s Prime Ministers since 1991’ analyzes the re-profiling of India from the vantage point of its Prime Ministers. She pursued her MA in Global Studies at the University of Leipzig and University of Vienna (2006-08). Her research interest areas include: history of Germany-India entanglements (particularly India-GDR), political rhetoric in India, secularism and neo-liberal economic reforms in India, critical discourse analysis, digital humanities, post colonial state in India.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

A Reproductive Justice Approach to Transnational Feminism

Vortrag und Diskussion

 

A Reproductive Justice Approach to Transnational Feminism

Surrogacy Biomarkets in India

Dr. Sheela Saravanan

(Anthropology Heidelberg)

 

Montag, 29.05.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

The increasing cross-border movement offering reproductive technologies such as surrogacy and sex selective abortions have challenged the fundamentals of the reproductive liberty and human rights framework. Some of the most popular destinations for surrogacy have been and are transitional economies with comparatively permissive regulations such as; India, Nepal and Ukraine. The human development index and income inequalities in these destinations have raised ethical questions of exploiting the needs of the poor particularly where disadvantaged participants enter into unjust surrogacy contracts. Global markets based on the supply of ‘free-of-cost’ or cheap and uncomplicated wombs have been rationalized as a solution to ‘infertility’ and as a reduction to the ‘profound socio-economic inequalities’. Some liberals including liberal feminists have argued that procreative rights should include third person reproduction such as surrogacy and restricting this would be a violation of reproductive liberty. However, pregnancy contracts that put the contract mothers through social stigma, psychological challenges, violation of her bodily integrity and moreover their health, freedom, liberty and even life at stake cannot be considered a solution for infertility and inequalities. With a reproductive justice framework, I argue that this motherhood market works against social justice, is a violation to basic human rights and does not conform to the broader reproductive health-rights-justice framework.

Dr. Sheela Saravanan has 2 Masters from Indian Universities of Bombay and Pune in Geography and Development Planning. Her Ph.D. thesis from Queensland University of Technology, Brisbane, Australia in Public Health was on the influence of biomedical frameworks of knowledge on local birthing practices in India. She has worked and published on the status of reproductive health in South Asia, violence against women and female infanticide in India earlier and now specializes on new and assisted reproductive technologies in the context of Asia and Europe. She has worked in research institutions in Chennai, Pune and Delhi. Since 2007 she has been working in the German Universities of Heidelberg, Bonn and Goettingen. She has published on global injustice, exploitation and objectification in the process of commercial surrogacy in India. Since January 2016 she is working at South Asia Institute, Heidelberg University researching on prenatal diagnosis and selective abortions practices in Germany and India. She has applied theories of embodiment, global justice, authoritative knowledge in her research.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

Ringvorlesung: South Asia on the Move

Eine Kooperation der Fachschaften Ethnologie und Indologie

SOUTH ASIA ON THE MOVE

Aufbrüche zwischen lokaler Verortung und globalen Einflüssen

immer Montags 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

Wo Neues entsteht, steht dieses in Verbindung zu etwas Vorhandenem: es knüpft an „Traditionen“ an oder lehnt sie ab, stellt „Altes“ in Frage oder deutet es um. Wir interessieren uns für diese Vorgänge und den Aushandlungsprozessen, denen sie unterworfen sind. Gerade der südasiatische Subkontinent mit dem „Schwellenland“ Indien bietet zahllose Beispiele solcher Auf- und Umbrüche. Deshalb haben wir als Studierende Wissenschaftler*innen eingeladen, die sich mit sozialen Veränderungen im heutigen Südasien beschäftigen. Mit ihnen zusammen möchten wir uns gedanklich nach Südasien begeben:

Wie wird in Delhi die Geschichte des Hip Hops neu erzählt und zur eigenen gemacht? Welche neuen Formen des Nationalismus sind in Indien zu beobachten und wie werden diese vermarktet? Wie funktionieren insbesondere Wahlkampagnen im nordindischen Bundesstaat Meghalaya? Wie wirken sich in Südindien ökonomische Prozesse auf die Familienorganisation aus? Wie verändern Mobiltelefone und Bollywoodfilme in Nordpakistan den Spielraum zur Aushandlung von Geschlecherverhältnissen? Wie wandelt sich derzeit die Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen in Südasien? Und welche Rolle spielt kommerzielle Leihmutterschaft im Indien des 21. Jahrhunderts?

Nach den etwa 45-minütigen Vorträgen bietet sich die Gelegenheit zur Diskussion und für Fragen. Um das Beisammensein angenehmer zu gestalten bieten die Fachschaften außerdem Snacks (gegen Spende) an.

 

Unser Programm

15. Mai
Prof. Dr. Frank Heidemann (Ethnologie München)
Call-Center, Spätheirat und Spagatfamilien in den Nilgiris:
Eine indische Antwort auf die Folgen einer jungen Moderne

22. Mai
Dr. Jaspal Singh (Soziolinguistik Cardiff)
Delhi to Bronx:
Narration, Geschichtlichkeit und die globale Hip Hop Bewegung

29. Mai
Dr. Sheela Saravanan (Anthropology Heidelberg)
A Reproductive Justice Approach to Transnational Feminism:
Surrogacy Biomarkets in India

12. Juni
Dr. Anandita Bajpai (Anthropology Berlin)
From Nation Building to Nation Branding:
Understanding Nationalism(s) in India

19. Juni
Cornelia Günauer (Ethnologie Mainz)
Making a Difference:
Election Campaigning in Northeast India

26. Juni
Dr. Sonja Wengoborski (Indologie Mainz)
Gewalterfahrungen:
Zum Wandel in der Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen in Südasien

03. Juli
Anna-Maria Walter (Ethnologie München)
Vertrautheit und Partnerschaft in Nordpakistan:
Aushandlungen sich wandelnder Liebeskonzepte im Spannungsfeld von Handy, Islam und Bollywood

 

Weitere Informationen auch hier:

https://www.facebook.com/FachschaftIndologieMainz/
https://www.facebook.com/fsrethnoafriunimainz/
http://ethnoafri-mainz.blogspot.de

Kontakt für Fragen:
fsindologie@uni-mainz.de

 

Zurück zur Fachschaftsseite und zu weiteren Terminen

Veröffentlicht am

Delhi to Bronx

Vortrag und Diskussion

 

Delhi to Bronx

Narration, Geschichtlichkeit und die globale Hip Hop Bewegung

Dr. Jaspal Singh

(Soziolinguistik Cardiff)

 

Montag, 22.05.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

Basierend auf seiner ethnographischen Feldforschung 2013, beleuchtet Dr. Jaspal Singh in diesem Vortrag die Hip Hop Szene in Delhi. Hip Hop, eine Ausdrucksweise kultureller Praktiken und Ästhetik welche unter African-American und Latina/o Jugendlichen in der South Bronx um 1973 entsprang, ist heute eine globale Kultur, und sie fasste in den letzten zehn Jahren auch unter multikulturellen Jugendlichen in indischen Großstädten fuß. Jaspal Singh präsentiert kurze Narrationen, also Erzählungen, welche er ethnographischen Interviews mit jungen indischen Hip Hop Tänzern, Künstlern und Musikern entnimmt. Er stellt dar wie Geschichtlichkeit narrativ hergestellt wird, um Hip Hop in Delhi zu verorten oder zu lokalisieren. Während Lokalisierung meist räumlich gefasst wird, arbeitet er in seinem Beitrag die temporale, also zeitliche und daher geschichtliche, Komponente dieser Lokalisierung heraus. Die Analyse zeigt, dass Geschichtlichkeit durch einen narrativen Vergleich zwischen der Bronx in den 1970er Jahren und Delhi heute erzeugt wird. In diesem Vergleich erscheint die Bronx als eine raumzeitliche Metapher (Bakhtin’s Chronotop) durch welche das Hier und Jetzt, sowie auch die Zukunft, der jungen Hip Hop Enthusiasten in Delhi Bedeutung gewinnt.

 

Dr. Jaspal Singh promovierte über indischen Hip Hop an der Universität Cardiff in Wales. Seine Forschung nimmt eine linguistisch ethnographische und diskursanalytische Perspektive ein, um Narration, Stimme (Voice) und Mythos zu betrachten. Er publizierte erste Forschungsergebnisse in Zeitschriftenartikeln, Beiträgen in Sammelbänden und internationalen Konferenzen. Zusammen mit Argyro Kantara und Dorottya Cserz gab er kürzlich den Sammelband Downscaling Culture: Revisiting Intercultural Communication (2016) heraus. Vor seinem Wechsel nach Cardiff, studierte Jaspal Singh Englische Sprachwissenschaften, Mittlere- und Neuere Geschichte und Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

Call-Center, Spätheirat und Spagatfamilien in den Nilgiris

Vortrag und Diskussion

 

Call-Center, Spätheirat und Spagatfamilien in den Nilgiris

Aufbrüche zwischen lokaler Verortung und globalen Einflüssen

Prof. Dr. Frank Heidemann

(Ethnologie München)

 

Montag, 15.05.2017 - 18:15 Uhr
P204 (Philosophicum)

 

Die wirtschaftliche Öffnung Indiens in den 1990er Jahren und die darauf folgenden Investitionen euro-amerikanischer Konzerne war eine Zeit der ökonomischen Depression in den südindischen Nilgiri-Bergen. Die dort ansässigen Teebauern, meist Badaga, litten bereits seit den 1980er Jahren unter fallenden Rohstoffpreisen für Agarprodukte und investierten in die Bildung ihrer Kinder. Die Metropolen Chennai und Bangalore, aber auch Coimbatore und Tiruppur, die zuvor Orte des Konsums waren, mutierten zu Stätten der Ausbildung und Investition. Einige Familien zogen temporär in die Nähe weiterführender Schulen und pendelten zwischen Ebene und Bergregion. Die junge Badagageneration fand nach ihrem Studium in der tamilischen Ebene und im Süden von Karnataka Arbeit im Dienstleistungsbereich. Viele unterstützten ihre Familien dem Geld, das sie in Call-Center und als Programmierer verdienten. Als Folgen konnte nicht nur eine wachsende Offenheit für Frauen in modernen Berufen und ein höheres Heiratsalter, sondern auch neue Formen der Familienorganisation beobachtet werden.

 

Prof. Dr. Frank Heidemann ist Professor für Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist nicht nur für seine Theorie bildenden Arbeiten bekannt, sondern auch Experte für Sri Lanka und Südindien, insbesondere Tamil Nadu und die Nilgiri-Berge. Seine letzten Forschungen ware auf den Andamanen und den Lakkadiven angesiedelt. Theoretische und thematische Schwerpunkte liegen auf der Visuellen Ethnologie, der Sozialen Ästhetik und der Politischen Anthropologie. Prof. Heidemann ist Autor der viel gelesenen "Einführung in die Ethnologie" (utb-basic) und hat zudem Grundgedanken der kulturwissenschaftlichen Forschung in der Sendereihe "Der lange Schatten von Kultur" (Bayrischer Rundfunk) einer breiten Öffentlichkeit verständlich vermittelt.

 

Zurück zur Ringvorlesung

Veröffentlicht am

Lehrende und Mitarbeiter

 

Professoren

Prof. Dr. Almuth Degener
(ehem. stellvertretende Leiterin des Arbeitsbereiches Indologie)
Hindi, Urdu, Islam in Südasien, Sprachen des Buddhismus, südasiatische Literaturen

degener@uni-mainz.de
oder
Email

Publikationen

 

 

Univ.-Prof. Dr. Konrad Meisig (emeritiert)
Email

 

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Buddruss (emeritiert) †
Email

 

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Dr. Sonja Wengoborski (Lehrkraft für besondere Aufgaben)
Fachstudienberatung
Hindi, Singhalesisch, Sanskrit, Hinduismus, südasiatische Literaturen
Tel. 06131-39-25510
wengobor@uni-mainz.de
Email

Nina-M. Obstoi, M.A., Doktorandin
Singhalesisch, Sanskrit, Buddhismus, Kultur-und Landeskunde
Sammlungsbeauftragte der Sammlung Ursula Walter
Tel. 06131-39-22621
obstoi@uni-mainz.de
Email

 

 

Sekretariat                                                       Bürozeiten:
Susanne Benkert                                                  Mo. 9:00 bis 14:30
Tel. 06131-39-22647 u. 22615                              Di.  9:00 bis 16:30
Fax. 06131-39-24582                                            Do.  9:00 bis 16:30
In der Zeit vom 17.08. bis 02.09.2020 ist das Sekretariat wg. Urlaub nicht besetzt !
benkert@uni-mainz.de
oder: indologie@uni-mainz.de
Email

weitere Mitarbeiter:

Dr. Arun K. Banerjee
Bengali
Tel. 06131-39-24367 (Institut für Geowissenschaften)
banerjee@uni-mainz.de
Email

 

ehem. Lehrbeauftragte

Prof. Dr. Andreas Bock-Raming †
Hindi, Sanskrit
bockrami@uni-mainz.de
Email

Arnd Bruns, M.A.
Hindi, Urdu, Islam in Südasien, südasiatische Literaturen

Email

 

Ven. Punnaratana, M.A.
Singhalesisch
Tel. 0178-1576022
Email

 

Dr. Marion Meisig

Email

Gastwissenschaftlerinnen

Dr. Nirosha Paranavitana (Sri Lanka),
Singhalesisch, Sanskrit
Sommersemester 2015

Prof. Dr. Masako Sato (Nihon University)

 

 

Wissenschaftliche Hilfskräfte / Tutoren

im WiSe 2019/20
Nadine Pracht
Tutorium: Devanagari-Schrift


-------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Veröffentlicht am